Den Stromdieb habe ich durch eine vernünftige Lötverbindung ersetzt, jetzt funktioniert immerhin die Beleuchtung am Heck des Autos wieder. Warum genau die komplett ausfallen konnte kann ich allerdings noch nicht erklären. Eigentlich müsste das Auto funktionieren, egal was an den Steuergeräten für die AHK defekt ist, also auch dann wenn diese keinen Strom bekommen. War aber bei mir definitiv so dass das Auto hinten dunkel war. Abgesehen davon funktioniert am Anhänger entweder der Rückfahrscheinwerfer oder die Anhänger-Nebelschlussleuchte nicht - ich muss erst mal herausfinden was davon am Anhänger überhaupt vorhanden ist.
Die beiden Steuergeräte gehören zusammen (Jaeger 321112 (schwarz) und Jaeger 321113 (blau)). Ersteres ist ein 3-fach Relais das die Anhängerbeleuchtung von Klemme 30 weg versorgt, statt die Leitungen vom Auto anzuzapfen. Zweiteres ist ein Modul für die Anhängererkennung (für Anhängersteckdosen ohne Mikroschalter) und -überwachung der Blinker, und das Abschalten der Nebelschlussleuchte wenn ein Anhänger erkannt wird.
Genaue Schaltpläne habe ich bisher keine gefunden, aber eine Einbauanleitung. (Einbauanleitung Jaeger Kabelsatz 21180519J) Autsch, da kommt eine ziemliche Messorgie auf mich zu, denn das optionale Modul für die "Anhängerüberwachung" und seine Beschaltung wird nicht gezeigt. Also nur die halbe Miete, aber immerhin besser als gar nichts.
Derzeit klemmt es noch an zwei Baustellen: auch nach dem ordentlichen Anschließen der Steuergeräte an Dauerplus funktioniert nur die halbe Anhänger-Beleuchtung. Links ist OK, rechts fehlt ein Teil. Schwierigkeit: die Anhänger-Beleuchtung wurde aus modularen Leuchten (Aspöck Multipoint 2) aufgebaut. So wie es aussieht ist das ein Modulsystem bei dem man mittels Zusatzmodulen und einschiebbaren farbigen Filterscheiben alle möglichen Varianten an Beleuchtung machen kann. Klar ist nur Blinker, Bremslicht und Standlicht, das geht beidseitig. Kommt noch dazu: Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlussleuchte. Das einzige was ich sagen kann ist, dass für mindestens eins davon die Glühbirnen vorhanden sind. Was genau es sein soll, ist allerdings unklar: auf der Fahrerseite ist eine rote Filterscheibe eingebaut, auf der Beifahrerseite nicht. Das lässt viele Varianten zu, bis hin zu einer verlorenen Filterscheibe, aber meine Lieblingstheorie derzeit: links wurde mit einer roten Filterscheibe eine Nebelschlussleuchte realisiert, rechts fehlt die Filterscheibe und man bekommt einen Rückfahrscheinwerfer (besser: Rückfahrfunzel). Muss ich an der Hängerkupplung austesten mit einer Stromquelle, selbstverständlich fehlt jede Info zu solchen Details in der Beschreibung des Anhängers. Und ein Neben-Projekt zeichnet sich ab: in den Multipoint Leuchten sind offenbar Anschlüsse für richtige Rückfahrscheinwerfer vorgesehen, ich habe da unbeschaltete Flachstecker gefunden. Paar richtig helle LED Strahler hinten auf den Hänger statt der Alibi-Funzel - das wäre schon eine interessante Erweiterung. Aber alles zu seiner Zeit.
Die zweite Baustelle: das schwarze Anhängermodul 321112 ist ganz gut dokumentiert, ich habe auch Bilder vom Innenleben gefunden, 3 Relais mit ein bisschen simpler Elektronik rundum, so wie es aussieht sind es nur Freilaufdioden für die Relaisspulen, damit die Relais keine Störungen ins Bordnetz machen.
Das blaue Modul 321113 ist da schon ein anderes Kaliber, es soll irgendeine Art der Anhängererüberwachung machen. Wie und was genau überwacht werden soll, dazu fand ich bisher kaum etwas. Ebenso wenig einen Anschlussplan.
Jedenfalls versucht das Modul, einen Ausfall der Anhänger-Beleuchtung festzustellen. Ich vermute, dass nur die Blinker überwacht werden. Vermutlich macht es eine Strommessung über einen Shunt. Beides lässt sich aber wohl recht leicht verwirren, wenn Feuchtigkeit am AHK Kabelsatz incl. Dose ins Spiel kommt. Und letztendlich soll das Gerät einen Ausfall am Anhänger mittels Schnellblinken ans Zugfahrzeug melden. Wie genau es das macht - ohne Anschluss an den CAN Bus oder den Renault Stecker 713 - gute Frage. Mein Verdacht geht dahin, dass die Jungs dazu einfach den rückwärtigen Blinker vom Auto abtrennen - dann würde beim nächsten Blinken die serienmäßige Blinkerkontrolle des Autos aufgeweckt. Allerdings fiele dann auch der rückwärtige Blinker am Auto aus, was die Gesamtsituation eher verschlimmern würde - ich würde das auf gar keinen Fall so machen, aber mal sehen wie weit die "Profis" gehen, um einen Warnsummer (Einkaufspreis: ein paar Cents ...) einzusparen.
Und zum Drübersteuen sind da eventuell noch paar optionale Funktionen verwurstet.
Abschaltung der Auto-Nebelschlussleuchten, eventuell auch noch des Auto-Rückfahrscheinwerfers. Weil die sonst völlig sinnlos die Front des Anhängers blendend hell beleuchten, und man dadurch nicht mehr sieht was am Anhänger los ist. Und Abschaltung der PDC, weil sonst die PDC die ganze Rückfahrt lang ein Hindernis sieht und nervt. Ich muss sie von Hand ausknipsen - wäre schön, wenn als Nebenergebnis des Projekts die Automatik dafür aus dem Projekt abfallen würde - sofern der Koleos eine hat. Alle diese Funktionen sind aber optional, man kann sie einbauen lassen, oder auch nicht. Was genau da hinten vom Vorbesitzer eingebastelt wurde weiß ich also noch nicht, nur eins ist sicher: der dafür von Renault vorgesehene Anschluss wurde nicht beschaltet.
Da ist also noch viel, viel Forschungsbedarf.
Armin.