Hi allseits,
pünktlich zu Weihnachten gab es vorgestern nach dem zugegebener Maßen etwas zügigen Überfahren einer Betonschwelle plötzlich gar schrecklich anzuhörende Mahl- und Klopfgeräusche aus dem Bereich der Hinterachse. Autsch, dachte ich mir, da haste was kaputt gemacht, klingt grob. Erst mal dachte ich in Richtung Differenzial, eventuell ein Radlager oder eine verbogene Halbachse, passte allerdings alles nicht so richtig, und habe versucht, auf 2WD umzuschalten - dann müsste doch eigentlich die Hinterachse abgehängt werden. Ich dachte gelesen zu haben, dass der Koli auf 2WD nur als Fronttriebler fährt. Hat aber nichts gebracht, ich muss da mal bei Gelegenheit genauer nachsehen warum nicht, irgendwas vom Antrieb habe ich da noch nicht verstanden. Da der Wagen aber an sich normal fuhr, keine Schläge, Vibrationen oder Ruckler zu spüren, bin ich vorsichtig heim gefahren.
Bereits neben dem Auto liegend war dann die Bescherung zu sehen: das Hitzeschutzblech am Tank hat sich gelöst, und ist nach unten abgefallen. Vom Auto weg kann es nicht, es fährt aber auf der Kardanwelle und auf dem Auspuffrohr liegend spazieren, das scheppert fürchterlich, und das Blech wird von der Kardanwelle immer mal wieder nach oben gegen den Wagenboden geschleudert, das ist das Poltern.
Die Ursache war auch klar, die beiden fahrerseitigen Befestigungslaschen sind völlig wegkorrodiert. Auf der Beifahrer-Seite ist das Blech nicht angeschraubt sondern nur mit Spannfedern befestigt, die haben sich nur ausgehängt, ansonsten war da aber noch alles OK. Ich hatte Glück, dass beide Federn noch am Blech hingen, wäre eine abgefallen ... so wie ich Renault kenne gäbe es die Feder "nur als Modul" zusammen mit dem kompletten Hitzeschutzblech.
Das Blech könnte man durchaus auf Ebay kaufen, für schlappe 200 Euro, aber man bekommt das alte Blech wegen seiner Form nicht aus dem Auto, ohne den Auspuff und die Kardanwelle auszubauen, autsch, das gibt eine gepfefferte Werkstattrechnung. Also selber flicken. Check mit dem Magneten ergab, dass das Blech aus irgendeinem dubiosen Sandwich-Material besteht, es ist nicht magnetisch, also was dranschweißen ist wohl nicht.
Fahrerseitig bekam ich die Original-Muttern auf, mit viel Gefühl und reichlich Rostlösespray, ohne die Blechhalter an denen sie sitzen zu beschädigen, oder die Gewinde abzureißen. Darunter rieselte dann der völlig aufgelöste Rest der alten Befestigungslaschen heraus.
Ich habe mir schließlich aus 2mm Alublech zwei 20mm breite Streifen geschnitten, und sie passend zurechtgebogen, und an das alte Hitzeschutzblech genietet.
Die komplette Aktion hat keine halbe Stunde gedauert, allerdings braucht man wegen der schlechten Zugänglichkeit wohl oder übel eine Hebebühne. Und das Wieder-Einhängen der Spannfedern auf der Beifahrerseite war ein bisschen Geduldsarbeit, aber es geht, wenn man von der Seite mit einem Schraubenzieher gegen hält.
Schöne Feiertage,
Armin.